Fasten-Wander-Verein

Im Rucksack ist nur eine Thermoskanne Tee

von Traudl Brenner aus Saarbrücker Zeitung vom 11.07.1998
 Gelegentliche, eher seltene Begleiterscheinungen können leichte Kopfschmerzen und ein etwas verlangsamtes Reaktionsvermögen sein, ansonsten fühlt sich der Fastenwanderer frisch, leicht und unbeschwert. Nach einer Woche hat sich das Essverhalten ver-ändert. Man isst bewusster und gründlicher und kaut besser als vorher. Die meisten kommen immer wieder und schwören auf ihre „Regenerationswoche".
 

Dafür aber: Von Tag zu Tag leichter gewandert,
am fünften Tag mühelos 25 Kilometer gemeistert, auch steil bergauf. 


Dabei waren die meisten Teilnehmer direkt vom Bürostuhl und praktisch ohne Training ins Wandern eingestiegen. Größter Erfolg am Ende für Frau Langer aus Leipzig: Ihre Gelenk-schmerzen sind verschwunden. - „Man könnte glatt noch eine Woche weitermachen", finden alle 15. Und sie meinen damit sowohl das Fasten wie auch das Wandern. Daß alle drei bis vier Kilo weniger auf die Waage bringen, ist ein angenehmer Begleiteffekt.
15 Leute haben teilgenommen an dieser „Heilfasten-Wanderwoche", und alle berichten im Anschluß das Gleiche: Nie Hungergefühle gehabt, höchstens mal ein bisschen Appetit, wenn im Vorbeiwandern aus einem Restaurant Bratwurstdüfte wehen.
„Vor allem viel Hunger", hat ein Teilnehmer zu Beginn des „Fastenwanderns" kleinlaut auf die Frage geantwortet, was er denn von dieser Woche erwarte. Es ist dann aber anders gekommen. Nicht ein einziges Mal sei das Befürchtete eingetreten, hat sich der Mann am Ende gefreut.

Die Furcht des soeben zitierten Herrn ist deshalb unbegründet, weil am Anfang einer Fastenwanderwoche immer das Abführen mit Hilfe von Glaubersalz einen Einlauf oder Sauerkraut steht. Ist der Darm nun gründlich gereinigt, hat man überhaupt keine Hungergefühle mehr. Der Darmreinigung folgen allerdings manchmal weiche Knie, aber das gibt sich schnell wieder. Frühmorgendliche gemeinsame Gymnastik bringt den Kreislauf wieder in Schwung. Und dann geht's mit einer Thermoskanne mit Tee und einer Flasche Mineralwasser im Rucksack los, denn viel, sehr viel trinken sollte man.

 Für die meisten Teilnehmer war die Gewichtsabnahme zumindest nicht der Hauptgrund für Mitmachen. Sie wollten vor allem ent-schlacken, entspannen und die eigene Kondition testen. Und das ist ihnen auch allen gelungen. Fastenwandern, das war vor zehn Jahren noch ein ziemlich unbekannter Begriff. Als die ersten Anbieter solche Touren ausschrieben, stießen sie noch auf viel Unverständnis und Misstrauen. Auch Ärzte hatten Bedenken, ob ein Mensch das Fasten bei gleichzeitiger erheblicher Körperbe-lastung ertragen könne, ohne Schaden zu nehmen. Inzwischen hat sich gezeigt, daß selbst Menschen mit zu hohem oder zu niedrigem Blutdruck vorzüglich mithalten können - der Druck normalisiert sich in beiden Fällen. Und Rheuma-Patienten, auch besonders schwere Fälle, sind immer wieder dabei und haben damit ein Mittel gefunden, ihre Schmerzen für längere Zeit in den Begriff zu bekommen.
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